Was Menschen wirklich motiviert: Interview mit Karola Will
Karola Will spricht auf der Zahntechnik plus 2026 über Motivation im Labor und darüber, was echte Mitarbeiterbindung ausmacht. Im Interview erklärt sie, wie nachhaltige Motivation entsteht, welche Rolle Führung dabei spielt und warum offene Kommunikation im Team so entscheidend ist.
Frau Will, was verstehen Sie persönlich unter echter, nachhaltiger Motivation?
Nachhaltige Motivation entsteht für mich vor allem von innen heraus. Dafür ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und offen zu kommunizieren. Ich möchte Freude an meiner Arbeit haben, mich weiterentwickeln und Neues lernen.
Gleichzeitig braucht es dafür ein passendes Umfeld: gegenseitige Wertschätzung, Teilhabe sowie die Möglichkeit, eigenständig zu denken und zu handeln. Fairness und ein respektvoller Umgang sind für mich dabei wesentliche Grundlagen.
Ich arbeite gerne im Team und auf Augenhöhe - mit dem Ziel, dass jede Person ihre Stärken bestmöglich einbringen kann. Mir ist bewusst, dass andere diese Begriffe vielleicht unterschiedlich definieren, aber für mich bilden sie die Basis für gelingende Zusammenarbeit und langfristige Motivation.
Was hat Sie selbst in Ihrer Karriere immer wieder motiviert?
Wenn meine Motivation zeitweise nachgelassen hat, habe ich stets versucht, die Ursachen zu erkennen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dabei helfen mir konkrete Fragen: Was genau ist passiert? Was brauche ich jetzt? Was kann ich selbst verändern? Auf Dauer einfach unmotiviert in den Tag hineinzuleben, ist für mich keine Option. Motivation ist für mich ein wesentlicher Bestandteil von Zufriedenheit und einem erfüllten Arbeitsalltag.
Was kann jede und jeder Einzelne im Labor tun, damit Motivation nicht nur von oben kommt, sondern im Team spürbar wird?
Im Laboralltag lassen sich Stresssituationen wie Zeitdruck, technische Probleme oder Konflikte kaum vermeiden. Auch private Belastungen einzelner Teammitglieder können die Zusammenarbeit beeinflussen und die eigene Motivation vorübergehend mindern. Entscheidend ist jedoch der Umgang damit: Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie eine offene und wertschätzende Kommunikation im Team sind dabei besonders hilfreich.
Wie gelingt denn aus Ihrer Sicht echte Mitarbeiterbindung?
Ich bin überzeugt, dass echte Mitarbeiterbindung dann entsteht, wenn die grundlegenden Voraussetzungen dafür gegeben sind. Maßgeblich ist für mich eine offene und wertschätzende Haltung in der Führung. Dazu gehört, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen und ernst zu nehmen, denn diese können sich je nach Lebensphase verändern.
Ebenso wichtig sind für mich eine transparente Kommunikation, ehrliches Feedback in beide Richtungen sowie Möglichkeiten zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung. All diese Faktoren tragen dazu bei, Mitarbeitende nicht nur zu halten, sondern sie für ihre Aufgaben zu begeistern. Eine faire und angemessene Entlohnung, die wirtschaftliche Sicherheit bietet, sehe ich dabei als ebenso selbstverständliche wie notwendige Grundlage.
Ihr Vortrag ist als interaktive Session geplant, bei der auch das Publikum gefragt ist. Was macht diesen Austausch für Sie so wertvoll? Und welche Impulse erhoffen Sie sich aus dem gemeinsamen Gespräch?
Mein Ziel ist, dass unser Austausch für alle Teilnehmenden wirklich bereichernd ist. Wenn Beschäftigte und Arbeitgeber miteinander ins Gespräch kommen und gegenseitig Verständnis für ihre Sichtweisen entwickeln, können wertvolle Impulse entstehen - für neue Ideen und ein konstruktiveres Miteinander.
Der Vortrag „Motivation im Labor - gemeinsam wachsen“ findet am 6. März 2026 von 12:00 bis 12:30 Uhr in der Themenwelt „Das Team gewinnt - Kollegen & Fachkräfte finden, binden und begeistern“ statt. Für den Besuch ist ein Kongressticket erforderlich.